sebsn.de: Wer sind Sie persönlich, wenn Sie nicht gerade vor dem Computer sitzen und bloggen oder podcasten?
Manuel Wolff: Also, dann bin ich immer noch ich. Manchmal muss ich aber auch Geld verdienen, was ich manchmal als musikalischer Leiter auf Kreuzfahrtschiffen einer großen Reederei mache. Davor war ich in einer lausigen Fernsehredaktion und hatte ein Millionenpublikum, aber die Menschheit verblödet. Ansonsten arbeite ich gerade an meinen Comedy-Programmen, denn die Bühnen dieser Welt warten auf mich. Oder ich auf sie. Ansonsten bin ich ein verdammt guter Nudelkoch und biete einen Nackt-Geschirrspülservice an.
sebsn.de: Wo kann man Ihren Blog finden und über welche Themen bloggen Sie? Was bedeutet Ihr Blog für Sie und was hat sich dadurch verändert?
Manuel Wolff: Meinen Blog finden Sie unter http://www.uiuiuiuiuiuiui.de. Bitte fragen Sie mich nicht, wie ich auf den Namen gekommen bin, ich weiß es nicht mehr genau. Manche Leute halten ihn für einen dummen Namen, andere finden ihn fast genial. Die Wahrheit liegt irgendwie dazwischen. Mein Themenbereich ist sehr begrenzt. Es geht ausschließlich um Dinge, die ich für interessant halte und von denen ich denke, dass meine Leser sie interessant finden werden. Also eine ganze Menge 😉 Wichtig ist mir auch, dass es keine Smileys in meinen Beiträgen gibt und dass es nichts ist, worüber tausende andere Blogger auch schreiben. Ich möchte, dass jeder Artikel den Lesern Spaß macht. Computerfuzzi, – heini, Technik und Nerdkram gibt es für mich gar nicht, denn Computer regen mich genauso auf wie die Bahn, die Post und das Fernsehen. Aber darüber schreibe ich dann. Meine Erfahrungen mit der Bahn könnten ganze Bibliotheken füllen, denn mit der Bahn ist es wie mit den Computern: Man kann nicht mit ihnen und man kann nicht ohne sie. Nein, ich werde keine Frauenwitze im Stil von Mario Barth schreiben, das ist mir völlig fremd (Mario Barth, nicht Frauen). Ansonsten habe ich ein paar Kolumnen am Laufen, am bekanntesten ist wohl „Das improvisierte Lied zum Freitag“, eine Idee, die ich vor fast 2 Jahren begonnen habe. Da ich seit über 10 Jahren Improvisationstheater mache, dachte ich, es wäre lustig, die Webcam einzuschalten und Songs komplett aus dem Stegreif zu improvisieren – mit Text und Musik. Das Ergebnis ist jeden Freitag im Blog zu sehen. Mein Blog ist eine wunderbare Möglichkeit für mich, Gedanken zusammenzufassen und Geschichten auszuprobieren, aus denen irgendwann ein Buch, eine Comedy-Routine oder eine Bühnenshow werden könnte. Außerdem habe ich die ganze Zeit so viele wirre Gedanken im Kopf, die müssen einfach raus. So ist mein Blog vor 7 Jahren entstanden, ich schrieb gerade an meiner musikwissenschaftlichen Masterarbeit und war einsam zu Hause und in den Bibliotheken, also musste ich den Trubel einfach aus meinem Kopf bekommen. Damals habe ich das HTML noch selbst geschrieben, ich wusste nicht einmal, was ein Blog ist, später bin ich auf Livejournal umgestiegen und dank eines hartnäckigen Lesers habe ich mich schließlich an WordPress gewagt. Seitdem hat sich viel verändert, ich lerne endlich Leute kennen! Und ich bin viel netter zu meiner Umgebung geworden.